Sonntag, 24. November 2013

Winter 2013/2014

Mildwinter ante portas!

Alle Zeichen stehen derzeit, auch wenn der Meteorologische Winterbeginn noch ansteht, auf einen ( klassischen? ) Mildwinter. Damit sind Winter gemeint, die mehr als +1° Abweichung gegenüber dem Klimamittel ( 1961-1990 ) aufweisen. Der Reihe nach.

Wie schon in der Herbstprognose erwähnt hat sich die Situation des Arktis-Eis mehr als erholt. Hervorgerufen wurde dies durch einen kalten arktischen Sommer. Durch die deutlich geringere Schmelzrate des Schnees wurde wesentlich weniger Süßwasser in den Labradorstrom eingeführt, dies hat zur Folge daß die Zyklongenese, also die Tiefdruckproduktion bei Neufundland, ungestört verlaufen kann.

Das war schon, mit kurzen Unterbrechungen,  auch im Herbst der Fall, welcher ja sehr mild und zu nass ausfiel. Unterbrochen wurde die West-geprägte Großwetterlage von meridionalen Einschüben, allerdings von einer Südwestlage die ja noch milder ist als eine Westlage.

Dazu, ebenfalls in der Herbstprognose angekündigt, scheint es eine sehr schwache Atlantische Hurrikansaison zu geben, welch für entsprechende Tiefdruckentwicklung vor Neufundland sorgt und darüber hinaus die West&Südwestlagen weiter mit Geopotential versorgt, also milde energiereiche Luft&Wassermassen.

Desweiteren haben wir einen starken Polarwirbel wie schon lange nicht mehr, desweiteren fehlt in Skandinavien und Russland ein ausreichendes Kältepotential welches durch Advektion nach Mitteleuropa gelangen könnte.

Abschließend fehlt in arktischen Breiten bzw. dem Nordmeer die Voraussetzung zur Bildung eines starken Polarhochs, nämlich  kaltes Wasser! Dort befindet sich stattdessen eine starke positive Temperatur-Anomalie des Wassers. Das erhöht die thermalen Gegensätze und fördert eher die Bildung eines Tiefs. Für ein Polarhoch wäre Warmluftadvektion aus Äquatornähe erforderlich, welche in die Höhe steigt, polwärts wandert und dort absinkt.

Ein Polarhoch wäre eine Grundvoraussetzung für das evtl. entstehen einer Plötzlichen Stratosphären-Erwärmung mit anschließenden Split des Polarwirbels, wobei es wichtig ist WO dieser Split erfolgt. Nicht immer ist ein Split förderlich für Wintereinbrüche in Mitteleuropa. So kann es durchaus passieren daß der Split statt direkt über der Arktis nun etwas weiter westlich erfolgt und Mitteleuropa statt auf die kalte Rückseite auf die warme Vorderseite gerät.

Zusammenfassend gehe ich davon aus daß dieser Winter mit einer Abweichung von +1,5° bis +2° zum Klimamittel 1961-1990 abschießt.