Wie immer, bevor die kommende Jahreszeit besprochen wird, ein kurzer Rückblick auf den
vergangenen Sommer, der laut DWD zusammen mit dem Sommer 2018 den 2ten Platz hinter dem Sommer
2003 einnimmt.
Die Druckabweichungen hatte ich im Frühjahr folgendermaßen versucht darzustellen :
(C) NOAA
und das Ergebnis hat mich - zugebenermaßen - selbst überrascht :
(C) NOAA
Präziser kann man sich eine Druckabweichungs-Prognose in der Langfrist kaum wünschen. Wie in der Sommer-Prognose thematisiert, wurde der Sommer über weite Strecken von Troglagen dominiert, die die heißen Temperaturspitzen ( vielerorts neue Rekorde, auch der D-Rekord wurde gebrochen, allerdings nicht, wie kolportiert, in Lingen, dieser Wert ist aufgrund der Stationsumgebung schlicht nicht akzeptabel ) überhaupt erst ermöglichte.
Bei den Großwetterlagen hatte ich folgendes vermutet :
Bei den Großwetterlagen des Sommers dürften demnach zum einen Gemischte Lagen überwiegen, zu nennen wären u.a. Brücke Mitteleuropa ( BM ), Südwestlage antizyklonal ( SWa ) Hoch Nordmeer-Island antizyklonal ( HNa ) Nordwestlage antiztyklonal ( NWa ) und Hoch Mitteleuropa ( HM ). Meridionale Trog & Tiefdrucklagen ( TrW, TrM, TB, TM ) dürften aber wie oben erwähnt ebenso häufig auftreten, gemischte kühle Lagen ( bspw. NWz ), spielen auch eine Rolle weil sie für die typischen Einbrüche in einem Mitteleuropäischen Sommer stehen. Zonale Lagen sehe ich zunächst unterrepräsentiert, evtl. schafft es die zonale GWL Westlage antizyklonal ( Wa ) sich mal kurzzeitig durchzusetzen, die zyklonale Westlage ( Wz ) könnte im späteren Verlauf des Sommers dahingehend eine Rolle spielen da sie evtl. der Wegbereiter für eine Hoch / Spätsommer - Hitzewelle sein könnte .
Hier ist das Ergebnis eher gemischt, bein den GWL BM (10x), TB (13x) und NWa (8x) vermutete ich richtig, die GWL SWa und HM traten dagegen überhaupt nicht auf. Dafür trat die GWL SWz sogar an 15 Tagen auf, diese hatte ich bspw. gar nicht erwähnt.
Richtig vermutet wurde weiterhin daß durch die zonale GWL Wz eine spätsommerliche Hitzewelle iniziiert werden könnte, was in der 3ten Dekade des August dann auch geschah.
Kommen wir nun zum folgenden Herbst, bei dem ich keine großen Überraschungen vermute.
Jahreszeitlich bedingt kommt es besonders ab Ende September zu immer mehr Kaltluftausbrüchen via Nördliche Hemisphäre, dann beginnt die Polarnacht. Das aufeinandertreffen dieser Kaltluft auf das sehr warme Wasser im arktischen Bereich und des Nordatlantik würde normalerweise viel Tiefdruck zur Folge haben - Nota Bene : Starke Gegensätze sind Tiefdruckfördernd, schwache Gegensätze Hochdruckfördernd - allerdings muss man anmerken daß durch den anthropogen forcierten Klimawandel die Lufttemperaturen der Arktis ebenfalls stark angestiegen sind. somit verringern sich die Gegensätze und Tiefdruck hat es dadurch schwerer sich zu bilden.
Blick auf die Anomalien der Wassertemperaturen :
(C) NOAA
Im Vergleich mit den Wassertemps zu Beginn des Sommers ( siehe meine damalige Prognose ) hat sich das Wasser bspw.nördlich der Azoren bereits deutlich abgekühlt, westlich davon findet man sehr warmes Wasser, noch weiter nördlich ebenso warmes Wasser. Die Kaltluftausbrüche via NH werden dafür sorgen, daß weitere Kaltluft in den mittleren Atlantik befördert wird ( aufgrund der Drehrichtung der Tiefdruckgebiete links herum ) und das immer noch recht starke Azorenhoch "glätten" werden. Somit wird sich das Azorenhoch nicht aufsteilen und eine Blockade herbei führen können, jedoch ist anzunehmen daß durch das sehr warme Wasser westlich der Azoren das Hoch leicht elipsenförmig wird. Dadurch würde es sich etwas westlich zurückziehen, dürfte aber immer wieder dafür sorgen daß sich ein sog. Azorenhochkeil nach Europa schiebt.
Auf dem Plot des August ist die elipsenförmige Druckanordnung recht gut zu erkennen, dieser Umstand dürfte auch für den Herbst bestimmend sein :
(C) NOAA
Ebenso ist eine starke Tiefdruckanomalie im Bereich Grönland / Island / Britische Inseln zu erkennen, zonale Lagen dürften sich aber dennoch wegen einer schwach zu vermutenden Hurrikan-Saison bilden, dazu unten mehr. Bezeichnend dafür der NAO-Index, der bis auf die letzte August-Dekade und kurzzeitig im Juli überwiegend negativ verlief, allerdings nun positiv prognostiziert wird :
(C) NOAA
Wahrscheinlich wird ein Teil des Frühherbst noch von der "alten" Druckkonstellation des August dominiert, nämlich mit wiederholten Vorstößen des Azorenhochkeils und entsprechender Advehierung subtropischer Luftmassen, das kann auch noch bis weit in den Oktober hinein ab und an milde bis warme Lagen ermöglichen, Stichwort "Altweibersommer".
Auch heuer scheint sich - wie oben angesprochen - eine eher schwache atlantische Hurrikan-Saison zu entwickeln, wird ein Ex-Hurrikan / Tropischer Sturm als Tiefdruckgebiet in die Westwindzirkulation eingebunden, ist eher wechselhaftes Wetter zu erwarten. Wird eine eher Südlich / Südwestliche Zugbahn eingeschlagen, dann werden warme bis sehr warme subtropische Luftmassen advehiert und ein Azorenhochkeil unterstützt. Das wäre, wie zonale Lagen im Hochsommer, ein sog. "Türöffner" für sehr warmes aber eher unbeständiges Wetter, verursacht bspw. durch die GWL SWz.
(C) WIKIPEDIA
Blicken wir nun auf die Abweichungen der Luft-Temps auf der NH des vergangenen Sommer, man erkennt stärkere positive Abweichungen hauptsächlich zwischen Grönland und Kanada
(C) NOAA
und dieser Umstand führte zu einer leicht verstärkten Schmelzrate der NH inkl. Grönland
(C) RUTGER SNOW LAB
und dies ist eben ein wichtiger Umstand für den Zustand der Schneedecke auf Grönland. Leicht verstärkte Schmelzrate des Schnees, daraus resultierend etwas mehr Süßwassereintrag in den Labrador-bzw. Neufundlandstrom, dadurch schlechtere Voraussetzungen für Tiefdruckbildung im Bereich Neunfundland, der Geburtststätte der Atlantischen Tiefs. Tiefdruckbildung vermute ich dann eher resultierend aus Ex-Hurrikans die wie oben beschrieben in die Westwind-Zirkulation eingebunden werden.
Dies spiegelt sich auch im Jetstream dar, der Polarfront-Jetstream hat sich zwar gut ausbilden können, ist aber über Nordamerika südlich versetzt
(C) CALIFORNIA REGIONAL WEATHER SERVER
Mit folgenden Druckabweichungen könnte im Herbst zu rechnen sein :
(C) NOAA
FAZIT :
Der Herbst dürfte einigermaßen ruhig verlaufen, es ist zwar davon auszugehen daß die schwache Atlantische Hurrikan-Saison für häufigere Tiefdruckbildung sorgt, allerdings dürften diese aufgrund der geringen Gegensätze der Luft & Wassertemps eher schwach daherkommen. Meridionale Wetterlagen sehe ich leicht unterrepräsentiert, Gemischte und Zonale Wetterlagen dürften die Hauptrolle spielen, physikalisch gar nicht anders möglich aufgrund der oben genannten Umstände. Es sei aber erwähnt daß Jahreszeitlich bedingt auch kühle bis kalte Lagen im Oktober und November möglich sind. Bei den GWL im Gemischten und Zonalen Bereich für den Herbst ist verstärkt mit BM, WW, WZ, SWa/z zu rechnen, bei den Meridionalen Lagen sind Tiefdruck-und Troglagen zu vermuten wie bspw. TB, TrM.
Der Vollständigkeit halber noch die Temp-Abweichung des Herbst bei der ich +1° bis +2° vermute.
Die Druckabweichungen hatte ich im Frühjahr folgendermaßen versucht darzustellen :
(C) NOAA
und das Ergebnis hat mich - zugebenermaßen - selbst überrascht :
(C) NOAA
Präziser kann man sich eine Druckabweichungs-Prognose in der Langfrist kaum wünschen. Wie in der Sommer-Prognose thematisiert, wurde der Sommer über weite Strecken von Troglagen dominiert, die die heißen Temperaturspitzen ( vielerorts neue Rekorde, auch der D-Rekord wurde gebrochen, allerdings nicht, wie kolportiert, in Lingen, dieser Wert ist aufgrund der Stationsumgebung schlicht nicht akzeptabel ) überhaupt erst ermöglichte.
Bei den Großwetterlagen hatte ich folgendes vermutet :
Bei den Großwetterlagen des Sommers dürften demnach zum einen Gemischte Lagen überwiegen, zu nennen wären u.a. Brücke Mitteleuropa ( BM ), Südwestlage antizyklonal ( SWa ) Hoch Nordmeer-Island antizyklonal ( HNa ) Nordwestlage antiztyklonal ( NWa ) und Hoch Mitteleuropa ( HM ). Meridionale Trog & Tiefdrucklagen ( TrW, TrM, TB, TM ) dürften aber wie oben erwähnt ebenso häufig auftreten, gemischte kühle Lagen ( bspw. NWz ), spielen auch eine Rolle weil sie für die typischen Einbrüche in einem Mitteleuropäischen Sommer stehen. Zonale Lagen sehe ich zunächst unterrepräsentiert, evtl. schafft es die zonale GWL Westlage antizyklonal ( Wa ) sich mal kurzzeitig durchzusetzen, die zyklonale Westlage ( Wz ) könnte im späteren Verlauf des Sommers dahingehend eine Rolle spielen da sie evtl. der Wegbereiter für eine Hoch / Spätsommer - Hitzewelle sein könnte .
Hier ist das Ergebnis eher gemischt, bein den GWL BM (10x), TB (13x) und NWa (8x) vermutete ich richtig, die GWL SWa und HM traten dagegen überhaupt nicht auf. Dafür trat die GWL SWz sogar an 15 Tagen auf, diese hatte ich bspw. gar nicht erwähnt.
Richtig vermutet wurde weiterhin daß durch die zonale GWL Wz eine spätsommerliche Hitzewelle iniziiert werden könnte, was in der 3ten Dekade des August dann auch geschah.
Kommen wir nun zum folgenden Herbst, bei dem ich keine großen Überraschungen vermute.
Jahreszeitlich bedingt kommt es besonders ab Ende September zu immer mehr Kaltluftausbrüchen via Nördliche Hemisphäre, dann beginnt die Polarnacht. Das aufeinandertreffen dieser Kaltluft auf das sehr warme Wasser im arktischen Bereich und des Nordatlantik würde normalerweise viel Tiefdruck zur Folge haben - Nota Bene : Starke Gegensätze sind Tiefdruckfördernd, schwache Gegensätze Hochdruckfördernd - allerdings muss man anmerken daß durch den anthropogen forcierten Klimawandel die Lufttemperaturen der Arktis ebenfalls stark angestiegen sind. somit verringern sich die Gegensätze und Tiefdruck hat es dadurch schwerer sich zu bilden.
Blick auf die Anomalien der Wassertemperaturen :
(C) NOAA
Im Vergleich mit den Wassertemps zu Beginn des Sommers ( siehe meine damalige Prognose ) hat sich das Wasser bspw.nördlich der Azoren bereits deutlich abgekühlt, westlich davon findet man sehr warmes Wasser, noch weiter nördlich ebenso warmes Wasser. Die Kaltluftausbrüche via NH werden dafür sorgen, daß weitere Kaltluft in den mittleren Atlantik befördert wird ( aufgrund der Drehrichtung der Tiefdruckgebiete links herum ) und das immer noch recht starke Azorenhoch "glätten" werden. Somit wird sich das Azorenhoch nicht aufsteilen und eine Blockade herbei führen können, jedoch ist anzunehmen daß durch das sehr warme Wasser westlich der Azoren das Hoch leicht elipsenförmig wird. Dadurch würde es sich etwas westlich zurückziehen, dürfte aber immer wieder dafür sorgen daß sich ein sog. Azorenhochkeil nach Europa schiebt.
Auf dem Plot des August ist die elipsenförmige Druckanordnung recht gut zu erkennen, dieser Umstand dürfte auch für den Herbst bestimmend sein :
(C) NOAA
Ebenso ist eine starke Tiefdruckanomalie im Bereich Grönland / Island / Britische Inseln zu erkennen, zonale Lagen dürften sich aber dennoch wegen einer schwach zu vermutenden Hurrikan-Saison bilden, dazu unten mehr. Bezeichnend dafür der NAO-Index, der bis auf die letzte August-Dekade und kurzzeitig im Juli überwiegend negativ verlief, allerdings nun positiv prognostiziert wird :
(C) NOAA
Wahrscheinlich wird ein Teil des Frühherbst noch von der "alten" Druckkonstellation des August dominiert, nämlich mit wiederholten Vorstößen des Azorenhochkeils und entsprechender Advehierung subtropischer Luftmassen, das kann auch noch bis weit in den Oktober hinein ab und an milde bis warme Lagen ermöglichen, Stichwort "Altweibersommer".
Auch heuer scheint sich - wie oben angesprochen - eine eher schwache atlantische Hurrikan-Saison zu entwickeln, wird ein Ex-Hurrikan / Tropischer Sturm als Tiefdruckgebiet in die Westwindzirkulation eingebunden, ist eher wechselhaftes Wetter zu erwarten. Wird eine eher Südlich / Südwestliche Zugbahn eingeschlagen, dann werden warme bis sehr warme subtropische Luftmassen advehiert und ein Azorenhochkeil unterstützt. Das wäre, wie zonale Lagen im Hochsommer, ein sog. "Türöffner" für sehr warmes aber eher unbeständiges Wetter, verursacht bspw. durch die GWL SWz.
(C) WIKIPEDIA
Blicken wir nun auf die Abweichungen der Luft-Temps auf der NH des vergangenen Sommer, man erkennt stärkere positive Abweichungen hauptsächlich zwischen Grönland und Kanada
(C) NOAA
und dieser Umstand führte zu einer leicht verstärkten Schmelzrate der NH inkl. Grönland
(C) RUTGER SNOW LAB
und dies ist eben ein wichtiger Umstand für den Zustand der Schneedecke auf Grönland. Leicht verstärkte Schmelzrate des Schnees, daraus resultierend etwas mehr Süßwassereintrag in den Labrador-bzw. Neufundlandstrom, dadurch schlechtere Voraussetzungen für Tiefdruckbildung im Bereich Neunfundland, der Geburtststätte der Atlantischen Tiefs. Tiefdruckbildung vermute ich dann eher resultierend aus Ex-Hurrikans die wie oben beschrieben in die Westwind-Zirkulation eingebunden werden.
Dies spiegelt sich auch im Jetstream dar, der Polarfront-Jetstream hat sich zwar gut ausbilden können, ist aber über Nordamerika südlich versetzt
(C) CALIFORNIA REGIONAL WEATHER SERVER
Mit folgenden Druckabweichungen könnte im Herbst zu rechnen sein :
FAZIT :
Der Herbst dürfte einigermaßen ruhig verlaufen, es ist zwar davon auszugehen daß die schwache Atlantische Hurrikan-Saison für häufigere Tiefdruckbildung sorgt, allerdings dürften diese aufgrund der geringen Gegensätze der Luft & Wassertemps eher schwach daherkommen. Meridionale Wetterlagen sehe ich leicht unterrepräsentiert, Gemischte und Zonale Wetterlagen dürften die Hauptrolle spielen, physikalisch gar nicht anders möglich aufgrund der oben genannten Umstände. Es sei aber erwähnt daß Jahreszeitlich bedingt auch kühle bis kalte Lagen im Oktober und November möglich sind. Bei den GWL im Gemischten und Zonalen Bereich für den Herbst ist verstärkt mit BM, WW, WZ, SWa/z zu rechnen, bei den Meridionalen Lagen sind Tiefdruck-und Troglagen zu vermuten wie bspw. TB, TrM.
Der Vollständigkeit halber noch die Temp-Abweichung des Herbst bei der ich +1° bis +2° vermute.