Sonntag, 27. November 2016

Winter 2016 / 2017

Kampf der Systeme!

Der zurückliegende Herbst wartete mit Entwicklungen auf die so nicht vorhersehbar waren. Besonders hervorzuheben ist ein sehr früher Split des Polarwirbels, welcher sich bereits Ende Oktober / Anfang November ereignete. So früh wurde dies bisher nie beobachtet. Hervorgerufen wurde der Split durch warme Rekordtemperaturen in der Arktis und durch zusätzlichen Wärmeeintrag eines stark mäandrierenden Jetstream.



Daraus resultierte eine Meridionale Strömungsrichtung der Großwetterlagen mit Advektion von Maritimer Polar & Arktikluft nach Mitteleuropa. Nur kurzzeitig konnten sich Zonale und Gemischte Wetterlagen durchsetzen und für Abmilderung sorgen.

Von diesem Schlag hat sich die Nördliche Hemisphäre bis dato nicht vollständig erholt, und es ist fraglich, ob eine Erholung überhaupt zur Debatte steht, auch wenn sich, bedingt durch die Polarnacht, immer mehr Kälte auf der Nördlichen Hemisphäre konzentriert. Die Temperaturen werden wohl bis auf weiteres rekordverdächtig warm bleiben und für Störungen der Polaren Zirkulation sorgen.

 Dieser Umstand bedeutet aber nicht automatisch das auftreten eines eisig kalten Winters, wie auf machen Seiten im Internet bereits kolportiert wird.

ATLANTISCHE SITUATION

Vor der Brutstätte der Atlantischen Tiefdruckgebiete, Neufundland, befindet sich seit längerem eine stark positive Wasseranomalie, rot eingekreist

welche im Zusammenspiel mit recht warmen Temp-Abweichungen dort ( je höher von grün bis rot umso höher die Abweichung )

dafür gesorgt hat daß sich einerseits im Mittel & Nordatlantischen Gebiet recht starker Hochdruck entwickelt hat welcher immer wieder Großwetterlagen der Meridionalen Zirkulation förderte, u.a. Hoch Britische Inseln, andererseits schwächte diese Entwicklung die Stärke der Atlantischen Tiefdruckgebiete. Die oben angesprochene Hochdruckentwicklung wiederum hatte auch Auswirkungen bis in`s Nordmeer, Folge : die Atlantischen Tiefdruckgebiete tauchen entweder über oder unter das Hoch durch und ziehen nach Skandinavien bzw. nach Südeuropa. Für Mitteleuropa bedeutet dies weiterhin eher kühle bis kalte Verhältnisse bei unterdurchschnittlichen Niederschlägen.





NÖRDLICHE HEMISPHÄRE / POLARWIRBEL

Hier lässt sich derzeit eine interessante Entwicklung der Ozonkonzentration beobachten. Dies ist m.M.n. einer der wichtigsten Trigger für Veränderungen dort, nicht der alleinige! Das möchte ich festgestellt wissen.

Um bspw. einen Polarwirbelsplit bzw. ein Major Warming zu stützen müsste via Jetstream verstärkter Eintrag von Ozon in die untere Stratosphäre stattfinden, dort wird dann vemehrt UV-Licht absorbiert, Folge -> Erwärmung der unteren Stratosphäre. Und da ein Ozonfluß von der Stratosphäre in die Troposphäre stattfindet, müssten sich Veränderungen dann in einem erhöhten Ozongehalt der Troposphäre äußern. Da Ozon eine recht hohe Materiedichte aufweist begünstigt dies eine große Erwärmung der Umgebung.

Darüber hinaus wird vermutet, daß die Stratosphäre mittels Dissipation von Wellen zumindest passiv an Veränderungen der Troposphäre beteiligt ist.


Zwar ist die Sonneneinstrahlung der NH im Winter deutlich reduziert, was vordergründig gegen einen Abbau von UV-Licht durch Ozon und eine Erwärmung spricht, für die untere Athmosphäre ( Troposphäre ) trifft das wohl so zu, nicht aber für die obere Athmosphäre ( Stratosphäre ). Dort ist genug UV-Strahlung vorhanden, wie auch ein recht hoher Ozongehalt.

In der Troposphäre bspw. entsteht Ozon dann hauptsächlich durch Spaltung von Stickoxiden, während es weiter oben durch Spaltung von Sauerstoffatomen durch die angesprochene UV-Strahlung entsteht.

Die derzeitigen Prognosen der Ozon-Konzentration sehen einen Verstärkung des Ozongehalts besonders stark im Grönländisch - Ostkanadischen Bereich

















was sich auch in der Prognose der Abweichungen vom Klimatologischen Mittelwert des Ozons wiederspiegelt

















Würde es nun zu einem Split oder einer Konzentration von Kältepotential direkt in eben diesem Bereich kommen so wäre evtl. folgendes Szenario denkbar : Neben dem bereits existierenden starken Sibirischen Kälteblock ( hervorgerufen durch eine recht starke und weit ausgreifende Schneebedeckung ) würde sich ein zweiter Kälteblock über Grönland / Ostkanada bilden. dieser sorgt für Tiefdruckbildung ausgehend von Grönland nach Süden und iniziiert eine Südwestlich geprägte Strömung. Allerdings würde weiterhin auch bodennahe Kaltluft aus Ost einsickern

Desweiteren wäre denkbar daß sich Kältepotential von Kanada aus bis nach Amerika in die Nördlichen Bundesstaaten / Neufundland ausdehnt ( bisher war die Entwicklung von Kältepotential im Bereich Nördliche Bundesstaaten / Neufundland zu gering um Zyklogenese zu fördern, also starke Tiefdruckgebiete ) und für eine, wenn auch leicht schwache, Zonalisierungstendenz auf dem Atlantik sorgt.
Um einen nachhaltigen Wintereinbruch hervorzurufen müsste der Split bspw. eher in einer Achse östlich von Grönland an Spitzbergen und Island vorbei verlaufen, dadurch würde der Atlantik "abgeriegelt", Kaltluft arktischen Ursprungs kann von Nord / Nordost auf Mitteleuropa übergreifen, als Beispiel sei hier der Split von Januar 2013 genannt. Die Kaltluftkörper hatten sich damals entsprechend positioniert, Warmluft konnte aus dem Atlantik weit nach Norden via Island vordringen und das ganze entsprechend verstärken

Da sich aber in den entsprechenden Gebieten ( siehe weiter oben ) keine erhöhte Ozonkonzentration findet und auch keine Verstärkung prognostiziert wird ist mit einem Split an dieser Stelle derzeit und bis auf weiteres nicht zu rechnen.

VORLÄUFIGES FAZIT

Es ist eher damit zu rechnen daß es zu einem Wechselspiel, zu einem "Kampf der Systeme" kommt bei der mal die eine, mal die andere Seite den Vorteil hat. Dies würde für den Winterverlauf bedeuten daß sich relativ kühle bis kalte ( besonders im Hochwinter Januar / Anfang Februar, man muss es eigentlich nicht extra erwähnen, ich tue es dennoch da die Stecknadelsucher ja überall sind, hier sind Troglagen wie Trog Mitteleuropa die Schnee & Winterbringer ) und auch leicht milde Lagen abwechseln. Die Grundströmung würde bei kühlen bis kalten Lagen bodennahe Kaltluft aus N / NO bedeuten. Bei den Großwetterlagen rechne ich mit einer deutlichen Dominanz von Gemischten Lagen, Zonale & Meridionale Lagen dürften im heurigen Winter eine eher untergeordnete Rolle spielen, wobei ich hier annehmen würde daß Zonale Lagen Platz 2 und Meridionale Lagen Platz 3 belegen.

Grob gesehen ( ganz genau kann man das soweit im voraus nicht prognostizieren ) dürften sich die Druckabweichungen folgendermaßen gestalten :

Bei der Abweichung zur International gültigen Klimareferenzperiode 1961 - 1990 ist eine große Bandbreite möglich, nämlich von ausgeglichen bis zu mild, also +0,5° bis +1,5°.

Quellen der Bilder :
http://exp-studies.tor.ec.gc.ca/cgi-bin/dailyMaps?language=e&fsource=all&fday=all&region=n
http://www.esrl.noaa.gov/psd/data/composites/day/
http://www.wetterzentrale.de/

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Hochdruck Oktober - Hochdruck im Januar? Außerdem : Schnee und Eis aktuell.

In diesem außerplanmäßigen Kommentar möchte ich untersuchen ob an der in letzter Zeit öfters zu lesenden Behauptung daß Hochdruck über Nordeuropa / Skandinavien zu Hochdruck im Hochwinter -> Januar führt etwas wahres dran ist. Beide Varianten sorgen für kühle bis kalte Wetterverhältnisse in Mitteleuropa.
Persönlich war und bin ich der Meinung daß sich Wetter nicht wiederholt und v.a. daß sich die Natur nicht an die vom Menschen aufgestellten Regeln hält.

Aktuell sorgt ein Hochdruckgebiet über Skandinavien für recht kühle Temperaturen in Mitteleuropa. Es sei jedoch erwähnt daß ein sogenannter "Kaltlufttropfen", also ein abgeschlossenes Tiefdruckgebiet östlich von Mitteleuropa ein zusätzlicher Wegbereiter für die kontinentale Kaltluft aus Nord / Nordost war. Darüber hinaus sorgte dieser Kaltlufttropfen dafür, daß auf seiner Rückseite feuchte Meeresluft miteinfloß. 

Hierzu musste ich also zunächst mal die Kartenarchive bemühen und die Jahre heraussuchen, in denen, wie aktuell, Hochdruck über dem nördlichen Europa relativ häufig vorkam.

Es stellten sich folgende Jahre heraus : 2015, 2010, 2007, 2005, 2003, 2002, 1997.

Das ergibt 7 Jahre, und diese Anzahl ist nicht ausreichend um einen kausalen Zusammenhang zwischen Hochdrucklagen im Oktober und Januar herzustellen, egal ob zutreffend oder nicht zutreffend!

Dennoch habe ich mir die Jahre vorgenommen und die entsprechenden Großwetterlagen analysiert. Übereinstimmungen sind rot markiert.

(Auswertungen der Großwetterlagen unter Zuhilfenahme des Wetterlagenarchivs auf www.sklima.de)


Oktober 1997
Hoch Nordmeer-Island, antizyklonal
meridional
HNA
8 x
Nordlage, zyklonal
meridional
NZ
6 x
Nordwestlage, antizyklonal
gemischt
NWA
5 x
Südwestlage, zyklonal
gemischt
SWZ
5 x
Hoch Mitteleuropa
gemischt
HM
4 x
Südwestlage, antizyklonal
gemischt
SWA
3x

Januar 1998
Westlage, zyklonal
zonal
WZ
14 x
Hoch Nordmeer-Island, antizyklonal
meridional
HNA
7 x
Südwestlage, antizyklonal
gemischt
SWA
5 x
Nordostlage, zyklonal
meridional
NEZ
5 x

Fazit : Zutreffend. 

Oktober 2002
Südwestlage, zyklonal
gemischt
SWZ
9 x
Westlage, zyklonal
zonal
WZ
8 x
Hoch Nordmeer-Fennoskandien, antizyklonal
meridional
HNFA
7 x
Nordwestlage, zyklonal
gemischt
NWZ
4 x
Hoch Mitteleuropa
gemischt
HM
3 x

Januar 2003
Westlage, antizyklonal
zonal
WA
9 x
Hoch Britische Inseln
meridional
HB
7 x
Westlage, zyklonal
zonal
WZ
4 x
Hochdruckbrücke (Rücken) Mitteleuropa
gemischt
BM
4 x
Nordlage, zyklonal
meridional
NZ
4 x
Trog Westeuropa
meridional
TRW
3 x

Fazit : Nicht zutreffend. 

Oktober 2003
Nordwestlage, zyklonal
gemischt
NWZ
8 x
Hoch Nordmeer-Fennoskandien, antizyklonal
meridional
HNFA
7 x
Hoch Nordmeer-Island, zyklonal
meridional
HNZ
7 x
Trog Westeuropa
meridional
TRW
5 x
Südwestlage, zyklonal
gemischt
SWZ
4 x

Januar 2004
Hochdruckbrücke (Rücken) Mitteleuropa
gemischt
BM
9 x
Trog Mitteleuropa
meridional
TRM
6 x
Winkelförmige Westlage
zonal
WW
6 x
Südliche Westlage
zonal
WS
5 x
Nordwestlage, zyklonal
gemischt
NWZ
4 x
Westlage, zyklonal
zonal
WZ
1 x

Fazit : Nicht zutreffend. 

Oktober 2005
Südostlage, antizyklonal
meridional
SEA
8 x
Südwestlage, zyklonal
gemischt
SWZ
7 x
Hoch Nordmeer-Fennoskandien, antizyklonal
meridional
HNFA
5 x
Südlage, antizyklonal
meridional
SA
5 x
Hochdruckbrücke (Rücken) Mitteleuropa
gemischt
BM
3 x
Westlage, zyklonal
zonal
WZ
2 x
Übergang/unbestimmt

U
1 x
  

Januar 2006
Hoch Mitteleuropa
gemischt
HM
11 x
Hoch Britische Inseln
meridional
HB
6 x
Südostlage, antizyklonal
meridional
SEA
5 x
Nordwestlage, zyklonal
gemischt
NWZ
5 x
Trog Mitteleuropa
meridional
TRM
4 x

Fazit : Nicht zutreffend.

Oktober 2007
Hochdruckbrücke (Rücken) Mitteleuropa
gemischt
BM
15 x
Hoch Fennoskandien, zyklonal
meridional
HFZ
5 x
Trog Westeuropa
meridional
TRW
4 x
Hoch Britische Inseln
meridional
HB
4 x
Südwestlage, antizyklonal
gemischt
SWA
3 x

Januar 2008
Westlage, zyklonal
zonal
WZ
8 x
Südwestlage, antizyklonal
gemischt
SWA
7 x
Winkelförmige Westlage
zonal
WW
5 x
Südostlage, antizyklonal
meridional
SEA
3 x
Hochdruckbrücke (Rücken) Mitteleuropa
gemischt
BM
3 x
Nordwestlage, zyklonal
gemischt
NWZ
3 x
Trog Mitteleuropa
meridional
TRM
1 x
Übergang/unbestimmt

U
1 x

Fazit : Nicht zutreffend.



Oktober 2015
Südostlage, zyklonal
meridional
SEZ
5 x
Nordostlage, antizyklonal
meridional
NEA
4 x
Tief Britische Inseln
meridional
TB
4 x
Hoch Fennoskandien, antizyklonal
meridional
HFA
3 x
Nordostlage, zyklonal
meridional
NEZ
3 x
Hochdruckbrücke (Rücken) Mitteleuropa
gemischt
BM
3 x
Westlage, antizyklonal
zonal
WA
3 x
Hoch Mitteleuropa
gemischt
HM
3 x
Südostlage, antizyklonal
meridional
SEA
3 x

Januar 2016
Südliche Westlage
zonal
WS
11 x
Westlage, antizyklonal
zonal
WA
9 x
Hoch Mitteleuropa
gemischt
HM
5 x
Hoch Fennoskandien, zyklonal
meridional
HFZ
3 x
Nordlage, zyklonal
meridional
NZ
3 x


Fazit : Zutreffend. 

Wir stellen fest : in 7 Jahren gab es 2mal eine Übereinstimmung, nämlich 1997 und 2015. In den übrigen Jahren finden sich keinerlei Gemeinsamkeiten bezügl. des auftretens von Nördlich orientierten Hochdruck und Hochdruck im Hochwinter.

Kommen wir zu zwei weiteren Themen die den kommenden Winter behandeln. Normalerweise behandele ich den Winter erst Ende November, da einige Parameter den Winter betreffend erst mitte / Ende November feststehen.

Heuer scheint es aber besonders früh loszugehen mit entsprechenden Prognosen und Mutmaßungen in den Wetterportalen. Und da gibt es das ein oder andere geradezurücken.

Stichwort Schnee & Eisbedeckung der Nördlichen Hemisphäre. Schon in meiner Winterprognose 2012 / 2013 hatte ich diese zum Thema gemacht :

Nun, die Theorie der Wissenschaftler ist, daß durch eine mangelnde Eisbedeckung im Winter, hervorgerufen durch eine starke Schmelzrate im arktischen Sommer (!), das Sonnenlicht nun stärker absorbiert wird. Im Folge dessen erwärmt sich das Wasser stärker als sonst üblich, und diese Wärme wird in den Folgemonaten an die Athmospäre abgegeben. Dies wiederum lässt die thermalen Gegensätze ( kalt/warm ) schwächer werden, was zu einer Abschwächung der Nordatlantischen Oszillation führt. Diese ist durch ihre Tiefdruckentwicklung für die vielen eher gemäßigten Winter in Mitteleuropa verantwortlich.

Und was das Schmelzen des Schnees angeht, so wurde dies in der Winterprognose 2013 / 2014 besprochen :

Durch die deutlich geringere Schmelzrate des Schnees wurde wesentlich weniger Süßwasser in den Labradorstrom eingeführt, dies hat zur Folge daß die Zyklongenese, also die Tiefdruckproduktion bei Neufundland, ungestört verlaufen kann.

Aktuelle Situation ist die, daß die Schmelzrate des Schnees im Arktischen Sommer von Juni bis August sich folgendermaßen darstellt :

 Juni



 Juli


 August




 Zusammenfassend kann man sagen daß die Schmelzrate des Schnees im Arktischen Sommer im Juni die dritthöchste nach 2012 und 2015 war. Im Juli lag sie ungefähr gleichauf mit 2015, 2011, 2010 und 2008.  August schließlich zieht mit 2015, 2014, 2008, 2006 und 2005 ungefähr gleich. Inwiefern sich die Schmelzrate nun auf die Tiefdruckproduktion bei Neufundland auswirkt muss noch abgewartet werden.

Beim Arktischen Eis schaut die aktuelle Situation folgendermaßen aus :




Das Rekordminimum von 2012 wurde verfehlt, ein Gleichschritt mit 2007 und 2015 lässt sich nicht von der Hand weisen.

Ich halte die Meereis-Fläche an sich für nicht so stark ausschlaggebend für den Winterverlauf, denn  in der Polarnacht ändern sich die Strahlungsverhältnisse nicht und die Temperatur bleibt konstant niedrig. Jedoch wurde einem Bereich des Meereis  erhöhte Aufmerksamkeit zuteil: die Eisbedeckung der Kara-und der Barentssee. Laut einer Studie von Vladimir Petoukhov vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung  kann wenig Eis auf der Barents-Kara-See die Begünstigung des Einströmens kalter Polarluft nach Europa forcieren.






















Schauen wir uns also die Jahre an, in denen fehlende Eisbedeckung über der Barents - Kara - See für kühle bis kalte Abschnitte im Winter in Mitteleuropa sorgte :





















































































Und nun als Vergleich die Jahre, in denen es in Mitteleuropa zu Mildwintern kam, die aber auch den ein oder anderen kälteren bzw. winterlichen Abschnitt brachten :


























































































 Unterschiede bezügl. der Eisbedeckung über der Kara - Barentssee sind kaum auszumachen.

Es gilt aber hier das wie oben gesagte : um einen kausalen wissenschaftlich stichhaltigen Zusammenhang herzustellen sind 4 Beispiele naürlich zu wenig. Es sind aber interessante Details über die man sonst eher wenig liest. 

Desweiteren bin ich weiterhin der Meinung daß die entscheidenden Parameter für den Winter in Mitteleuropa westlich / nordwestlich zu suchen sind, also alles das, was sich im Bereich Grönland / Nordkanada / Neufundland / Baffinbay / Labradorstrom abspielt. Die Kaltluftvorstöße aus diesen Bereichen auf den Nordatlantik besitzen in ihrer Ausprägung wesentlich mehr Energie als Kaltluftvorstöße östlich / nordöstlich von uns über Kontinentalmasse.

Bleibt also weiter das abwarten und beobachten der Winterwichtigen Parameter. Wr lesen uns wieder Ende November!

Quelle der Bilder :

http://climate.rutgers.edu/snowcover/
http://arctic.atmos.uiuc.edu/cryosphere/
http://scilogs.spektrum.de/wblogs/gallery/16/petoukhov_schematic.jpg
http://www.meereisportal.de/meereisbeobachtung/aktuelle-beobachtungsergebnisse-aus-satellitenmessungen/karten-meereisausdehnung-arktisantarktis/

Dienstag, 30. August 2016

Herbst 2016

Umbau der Großwetterlage - Mild/trockener, dann stürmischer Herbst in Sicht?

Es tut sich etwas auf der Nördlichen Hemisphäre. Das Jahr war bisher geprägt durch Großwetterlagen, die entweder Zonalen oder Gemischten Charakter hatten. Die Zonalen Wetterlagen sorgten durchweg für hohe Niederschläge, während die Gemischten Wetterlagen oft mäßige Wärme und viel Bewölkung im Gepäck hatten. Meridionale Wetterlagen gab es auch, diese sorgten, v.a. im Frühjahr und Sommer, für kurze aber markante Kaltlufteinbrüche.  Gut erkennbar wird dies, wenn man sich die bisherigen Druckabweichungen des Gesamtjahres anschaut. Kräftiger Hochdruck über Nordostruslland korrespondiert mit Hochdruck über Grönland, Tiefdruck direkt über Mittel & Westeuropa, das hat die bisherigen Großwetterlagen entsprechend begünstigt.

Auch beim Blick auf die NH offenbart sich oben gesagtes, Hochdruck im Polaren Raum

Im zurückliegenden Sommer intensivierte sich der Hochdruck über Grönland und die Westlich geprägte Strömung blieb weitestgehend erhalten, auch im Sommer wurde eine Dominanz von Großwetterlagen der Zonalen und Gemischten Zirkulationsform verzeichnet

Mitte August begann sich aber einiges auf der NH zu tun. Es begann sich im Polaren Gebiet verstärkt Tiefdruck zu bilden, desweiteren recht starke Tiefdruckanomalie im Atlantischen Raum zwischen den Azoren und Island, somit wurde und wird den Einbrüchen von maritimer Kaltluft aus Nordwest langsam aber sicher der Weg nach ME abgeschnitten, was sich dann in entsprechenden Wetterlagen äußerte die warm-heißes und recht stabiles Wetter iniziieren, hervorgerufen durch Hochdruck direkt über weiten Teilen von Europa.

Als Wegbereiter diente zunächst die Großwetterlage HM ( Hoch Mitteleurop, recht selten geworden in ME ) aus der sich dann eine SWA entwickelte und die von einer WA abgelöst wurde. Die Vermutung liegt nahe daß es dann ganz "klassisch" weutergehen wird, nämlich daß sich immer wieder Brückenbildungen des Azorenhochs korrespondierend mit Hochdruck über Russland zeigen.
Aufgrund der aktuellen Anomalien der Wassertemps dürfte sich diese Entwicklung zunächst erstmal bis weit in den September hinein stabilisieren. Die im bisherigen Jahr direkt über Zentralgrönland zu beobachtende Hochdruckanomalie hat sich leicht ostwärts orientiert, was im Zusammenspiel für Austrogungen nach Süden sorgen dürfte. Diese Austrogungen stützen dann Warmluftadvekt aus Südwest, als GWL wären hier wie oben erwähnt WA, HM undSWA zu nennen. Orientiert sich der Hochdruck weiter nach Osten, in Ri. Skandinavien, dürfte dies allerdings den Beginn einer völlig neuen, durchaus persistenten Großwetterlage zur Folge haben, zu vermuten wären GWL des Typs Hoch Fennoskandien sowohl in der zyklonalen als auch in der antizyklonalen Ausprägung.

Laut der NOAA darf man mit einer durchschnittlichen bis leicht überdurchschnittlichen Atlantischen Sturmsaison rechnen, die bisherigen Stürme hatten bisher aber noch nicht die Kraft aufgrund eben der Wassertemps entscheidend in das Europäische Wettergeschehen einzugreifen, denn ihnen wurde durch das immer noch leicht unterkühlte Wasser im Zentralatlantik einiges an Energie genommen.

Ich rechne allerdings damit daß mit Beginn des Frühjahrs auf der Südlichen Hemisphäre und dem damit verbundenen einströmen von relativ warmen Wasser bis weit in den Atlantik die Stürme einiges an Kraft gewinnen sollten, was sich dann in Europa entsprechend äußern würde, nämlich der Übergang von mild-warmen und recht trockenem Wetter hin zu deutlich wechselhaften, teils auch stürmischen Wetter mit den entsprechenden Auswirkungen. Hier würden sich dann Großwetterlagen der Gemischten und Meridionalen Zirkulationsform abwechseln. Eine klassische Entwicklungen wäre der Wechsel von West-und Nordwestlagen zu Nord / Nordostlagen mit kurzen Austrogungen, die allerdings recht schnell durchziehen und wiederum von o.g. Wetterlagen abgelöst werden.

Der Herbst dürfte einigermaßen mild ausfallen, Abweichung zur Klimareferenzperiode 1961-1990 im Bereich +1° bis +2°.