Samstag, 2. September 2017

Verifikation Sommerprognose

Herr : Es ist Zeit. Der Sommer war groß - aber bei weitem nicht überall!

Auffallend war im zurückliegenden Sommer die große Diskrepanz des Wetters in Mitteleuropa. Im nördlichen Bereich fehlten stabile Sommerliche Lagen fast völlig, weiter südlich wechselten sich stabile und instabile Phasen munter ab, und je weiter man nach Süden gelangte umso wärmer und heißer wurde es, jedoch fehlte auch hier nicht eine gewisse Instabilität.

Reduziert man den Begriff "Großer Sommer" rein auf die Temperaturabweichungen dann war dieser Sommer im südlichen Mitteleuropa einer der wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, v.a. gilt dies für die Schweiz und ganz besonders Österreich. Hier belegt der Sommer 2017 den 3ten Platz nach dem Spitzenreiter 2003 und dem Zweitplatzierten 2015.

Das soll jedoch nicht davon ablenken daß meine Sommerprognose nur zum Teil eingetroffen ist. Folgendes schrieb ich im Mai :


Diese starken Windanomalien reichen bis in`s Mittelmeer und werden darüber hinaus aktuell nach Norden abgelenkt und reichen bis weit in Nördliche Breiten. Dies zeigt, daß Subtropische Luftmassen bereits jetzt dazu in der Lage sind, bis weit nach Mitteleuropa vorzudringen und einen Höhenrücken ( roter Bogen ) ebendort zu stützen, außerdem sorgen diese Luftmassen bereits jetzt für Hitzewellen in Südwesteuropa.

All diese von mir beschriebenen Zutaten sollten, sofern sich die Natur ihrer bedient, dazu führen daß sich verstärkt Lagen über Europa bilden die einerseits warm-trockenen Hochdruck fördern, andererseits feucht-heiße Luftmassen ( Gewittergefahr! ) heranführen. Bei den Großwetterlagen dürften Antizyklonale Südwest/Westlagen dominieren, die Lage "Hoch Mitteleuropa" wird zumindest öfter auftreten als in den vergangenen Jahren üblich. Auch die  fragile Wetterlage "Brücke Mitteleuropa" wird sich einstellen, diese hat die Eigenheit daß sie eine "Sollbruchstelle" an ihrer Nördlichen Flanke besitzt die v.a. im Norden / Nordosten und Nordwesten für unbeständiges Wetter sorgt da hier Tiefdruckeinfluß zum tragen kommt.

Diese Aussagen lassen sich auf Gesamt - Mitteleuropa nur für den Juni bestätigen, denn die Entwicklungen waren auf lange Sicht gesehen nicht stark genug um den Höhenrücken fortzuführen. Die Dominanz Antizyklonaler Großwetterlagen ( SWa, Wa ) beschränkte sich größtenteils nur auf den Juni, im weiteren Verlauf gab es immer öfter Unterbrechungen durch Zonale ( Wz ) Großwetterlagen und starken Tiefdruckentwicklungen durch Tief Mitteleuropa, Trog Westeuropa und Tief Britische Inseln. 

Zwar gehören diese Unterbrechungen zu einem Mitteleuropäischen Sommer dazu, jedoch fielen sie in vielen Regionen v.a. im Norden sehr persistent aus und sorgten dort für relativ wenig Sommertage, teils weit unter dem Durchschnitt.

Ein Blick auf die Druckabweichungen zeigt ein klares Bild :


 Die Frontalzone recht zonal orientiert und nach Norden verschoben während der Südliche / Südwestliche / Südöstliche Bereich von Mitteleuropa gar nicht oder nur abschnittsweise von den Auswirkungen tangiert wurde. Im Mittelmeerraum übrigens auffallend viele Hitzewellen.