Umbau der Großwetterlage - Mild/trockener, dann stürmischer Herbst in Sicht?
Es tut sich etwas auf der Nördlichen Hemisphäre. Das Jahr war bisher geprägt durch Großwetterlagen, die entweder Zonalen oder Gemischten Charakter hatten. Die Zonalen Wetterlagen sorgten durchweg für hohe Niederschläge, während die Gemischten Wetterlagen oft mäßige Wärme und viel Bewölkung im Gepäck hatten. Meridionale Wetterlagen gab es auch, diese sorgten, v.a. im Frühjahr und Sommer, für kurze aber markante Kaltlufteinbrüche. Gut erkennbar wird dies, wenn man sich die bisherigen Druckabweichungen des Gesamtjahres anschaut. Kräftiger Hochdruck über Nordostruslland korrespondiert mit Hochdruck über Grönland, Tiefdruck direkt über Mittel & Westeuropa, das hat die bisherigen Großwetterlagen entsprechend begünstigt.
Auch beim Blick auf die NH offenbart sich oben gesagtes, Hochdruck im Polaren Raum
Im zurückliegenden Sommer intensivierte sich der Hochdruck über Grönland und die Westlich geprägte Strömung blieb weitestgehend erhalten, auch im Sommer wurde eine Dominanz von Großwetterlagen der Zonalen und Gemischten Zirkulationsform verzeichnet
Mitte August begann sich aber einiges auf der NH zu tun. Es begann sich im Polaren Gebiet verstärkt Tiefdruck zu bilden, desweiteren recht starke Tiefdruckanomalie im Atlantischen Raum zwischen den Azoren und Island, somit wurde und wird den Einbrüchen von maritimer Kaltluft aus Nordwest langsam aber sicher der Weg nach ME abgeschnitten, was sich dann in entsprechenden Wetterlagen äußerte die warm-heißes und recht stabiles Wetter iniziieren, hervorgerufen durch Hochdruck direkt über weiten Teilen von Europa.
Als Wegbereiter diente zunächst die Großwetterlage HM ( Hoch Mitteleurop, recht selten geworden in ME ) aus der sich dann eine SWA entwickelte und die von einer WA abgelöst wurde. Die Vermutung liegt nahe daß es dann ganz "klassisch" weutergehen wird, nämlich daß sich immer wieder Brückenbildungen des Azorenhochs korrespondierend mit Hochdruck über Russland zeigen.
Aufgrund der aktuellen Anomalien der Wassertemps dürfte sich diese Entwicklung zunächst erstmal bis weit in den September hinein stabilisieren. Die im bisherigen Jahr direkt über Zentralgrönland zu beobachtende Hochdruckanomalie hat sich leicht ostwärts orientiert, was im Zusammenspiel für Austrogungen nach Süden sorgen dürfte. Diese Austrogungen stützen dann Warmluftadvekt aus Südwest, als GWL wären hier wie oben erwähnt WA, HM undSWA zu nennen. Orientiert sich der Hochdruck weiter nach Osten, in Ri. Skandinavien, dürfte dies allerdings den Beginn einer völlig neuen, durchaus persistenten Großwetterlage zur Folge haben, zu vermuten wären GWL des Typs Hoch Fennoskandien sowohl in der zyklonalen als auch in der antizyklonalen Ausprägung.
Laut der NOAA darf man mit einer durchschnittlichen bis leicht überdurchschnittlichen Atlantischen Sturmsaison rechnen, die bisherigen Stürme hatten bisher aber noch nicht die Kraft aufgrund eben der Wassertemps entscheidend in das Europäische Wettergeschehen einzugreifen, denn ihnen wurde durch das immer noch leicht unterkühlte Wasser im Zentralatlantik einiges an Energie genommen.
Ich rechne allerdings damit daß mit Beginn des Frühjahrs auf der Südlichen Hemisphäre und dem damit verbundenen einströmen von relativ warmen Wasser bis weit in den Atlantik die Stürme einiges an Kraft gewinnen sollten, was sich dann in Europa entsprechend äußern würde, nämlich der Übergang von mild-warmen und recht trockenem Wetter hin zu deutlich wechselhaften, teils auch stürmischen Wetter mit den entsprechenden Auswirkungen. Hier würden sich dann Großwetterlagen der Gemischten und Meridionalen Zirkulationsform abwechseln. Eine klassische Entwicklungen wäre der Wechsel von West-und Nordwestlagen zu Nord / Nordostlagen mit kurzen Austrogungen, die allerdings recht schnell durchziehen und wiederum von o.g. Wetterlagen abgelöst werden.
Der Herbst dürfte einigermaßen mild ausfallen, Abweichung zur Klimareferenzperiode 1961-1990 im Bereich +1° bis +2°.
Es tut sich etwas auf der Nördlichen Hemisphäre. Das Jahr war bisher geprägt durch Großwetterlagen, die entweder Zonalen oder Gemischten Charakter hatten. Die Zonalen Wetterlagen sorgten durchweg für hohe Niederschläge, während die Gemischten Wetterlagen oft mäßige Wärme und viel Bewölkung im Gepäck hatten. Meridionale Wetterlagen gab es auch, diese sorgten, v.a. im Frühjahr und Sommer, für kurze aber markante Kaltlufteinbrüche. Gut erkennbar wird dies, wenn man sich die bisherigen Druckabweichungen des Gesamtjahres anschaut. Kräftiger Hochdruck über Nordostruslland korrespondiert mit Hochdruck über Grönland, Tiefdruck direkt über Mittel & Westeuropa, das hat die bisherigen Großwetterlagen entsprechend begünstigt.
Auch beim Blick auf die NH offenbart sich oben gesagtes, Hochdruck im Polaren Raum
Im zurückliegenden Sommer intensivierte sich der Hochdruck über Grönland und die Westlich geprägte Strömung blieb weitestgehend erhalten, auch im Sommer wurde eine Dominanz von Großwetterlagen der Zonalen und Gemischten Zirkulationsform verzeichnet
Mitte August begann sich aber einiges auf der NH zu tun. Es begann sich im Polaren Gebiet verstärkt Tiefdruck zu bilden, desweiteren recht starke Tiefdruckanomalie im Atlantischen Raum zwischen den Azoren und Island, somit wurde und wird den Einbrüchen von maritimer Kaltluft aus Nordwest langsam aber sicher der Weg nach ME abgeschnitten, was sich dann in entsprechenden Wetterlagen äußerte die warm-heißes und recht stabiles Wetter iniziieren, hervorgerufen durch Hochdruck direkt über weiten Teilen von Europa.
Als Wegbereiter diente zunächst die Großwetterlage HM ( Hoch Mitteleurop, recht selten geworden in ME ) aus der sich dann eine SWA entwickelte und die von einer WA abgelöst wurde. Die Vermutung liegt nahe daß es dann ganz "klassisch" weutergehen wird, nämlich daß sich immer wieder Brückenbildungen des Azorenhochs korrespondierend mit Hochdruck über Russland zeigen.
Aufgrund der aktuellen Anomalien der Wassertemps dürfte sich diese Entwicklung zunächst erstmal bis weit in den September hinein stabilisieren. Die im bisherigen Jahr direkt über Zentralgrönland zu beobachtende Hochdruckanomalie hat sich leicht ostwärts orientiert, was im Zusammenspiel für Austrogungen nach Süden sorgen dürfte. Diese Austrogungen stützen dann Warmluftadvekt aus Südwest, als GWL wären hier wie oben erwähnt WA, HM undSWA zu nennen. Orientiert sich der Hochdruck weiter nach Osten, in Ri. Skandinavien, dürfte dies allerdings den Beginn einer völlig neuen, durchaus persistenten Großwetterlage zur Folge haben, zu vermuten wären GWL des Typs Hoch Fennoskandien sowohl in der zyklonalen als auch in der antizyklonalen Ausprägung.
Laut der NOAA darf man mit einer durchschnittlichen bis leicht überdurchschnittlichen Atlantischen Sturmsaison rechnen, die bisherigen Stürme hatten bisher aber noch nicht die Kraft aufgrund eben der Wassertemps entscheidend in das Europäische Wettergeschehen einzugreifen, denn ihnen wurde durch das immer noch leicht unterkühlte Wasser im Zentralatlantik einiges an Energie genommen.
Ich rechne allerdings damit daß mit Beginn des Frühjahrs auf der Südlichen Hemisphäre und dem damit verbundenen einströmen von relativ warmen Wasser bis weit in den Atlantik die Stürme einiges an Kraft gewinnen sollten, was sich dann in Europa entsprechend äußern würde, nämlich der Übergang von mild-warmen und recht trockenem Wetter hin zu deutlich wechselhaften, teils auch stürmischen Wetter mit den entsprechenden Auswirkungen. Hier würden sich dann Großwetterlagen der Gemischten und Meridionalen Zirkulationsform abwechseln. Eine klassische Entwicklungen wäre der Wechsel von West-und Nordwestlagen zu Nord / Nordostlagen mit kurzen Austrogungen, die allerdings recht schnell durchziehen und wiederum von o.g. Wetterlagen abgelöst werden.
Der Herbst dürfte einigermaßen mild ausfallen, Abweichung zur Klimareferenzperiode 1961-1990 im Bereich +1° bis +2°.
Danke für die Vorhersage. Gibt es auch wieder eine Verifikation der Sommerprognose?
AntwortenLöschenGuten Tag, ich denke schon, wird aber noch etwas dauern.......Danke für die Nachfrage.
LöschenOchnee alles nur keine West/Nordwestlagen....^^
AntwortenLöschenGuten Tag Herr Hansen,
AntwortenLöschenbin beigeisterter Leser Ihres Blogs hier, wo Sie mit Ihren Langfristprognosen immer erstaunlich richtig liegen.
Momentan steht ja nach allen Modellen eine recht aussergewöhnliche(?)Wetterlage an, sehr unterdurschnittlich,mit einer erstaunlichen Ausdauer und wenig Niederschlag. Es heisst ja glaub ich, "nass-kalt" im Oktober wäre eher ein Anzeichen für einen Mildwinter.
Wie würden Sie diese beurteilen?! Ist Sie wirklich ungewöhnlich? Ist damit zurechnen das dies das Auftreten einer solchen Wetterlage im Winter wahrscheinlicher macht?? ( nachdem was ich gelesen habe, sollte es im Hochwinter bei dieser Wetterlage extrem kalt werden)
Hallo Herr (?) Kaiser,
Löschenzunächst mal vielen Dank für das Lob. Die kommende Großwetterlage ist so außergewöhnlich nun nicht, Anfang Oktober 2015 gab es, wenn auch nur für wenige Tage, eine recht ähnliche Großwetterlage die sich aber nicht lange behaupten konnte. Ob die kommende Lage tatsächlich so unterdurchschnittlich wird bleibt abzuwarten da ja viel Bewölkung mit im Spiel ist, und viel Bewölkung verhindert eine starke Auskühlung. Ob Wetterlagen, die im Oktober verstärkt auftreten, dann auch im Hochwinter wieder kommen vermag ich nicht zu beurteilen. Mir ist die Regel diesbezüglich, die von Franz Baur aufgestellt wurde zwar bekannt, ich bin jedoch der Meinung daß diese Regel aus einer klimatisch völlig anderen Zeit stammt und daher neu überprüft werden müsste. Evtl. werde ich demnächst in einem Extra-Beitrag auf diese These eingehen.
Mit freundlichen Grüßen
Kurt Hansen
Interessante Prognose! Ich finde vor allem den Umbau von Superwarm-September zum Oktober sehr faszinierend. Wir haben nun eine vollkommen neue Großwetterlage die ich recht selten so gesehen habe!(Gestörte Zirkulation)
AntwortenLöschenund meine Frage an dieser Stelle wäre auch, ob es bei solchen Lagen Verbindungen zum Winterwetter gibt? Es war ja im Oktober letzten Jahres kurz ähnlich von der Großwetterlage und im darauffolgendem Januar gab es ja zumindest phasenweise ordentliches Winterwetter. Zumindest finde ich diesen Herbst deutlich interessanter und spannender als die Letzten.
LG
Hallo Herr Grimes,
Löschen"Gestörte" Zirkulationen sind gerade im Oktober recht häufig anzutreffen. Grund ist, daß aufgrund der gerade angebrochenen Polarnacht der Polarwirbel noch nicht seine Winterzirkulation erreicht hat, die Sommerzirkulation aber schon beendet ist. In diesem Übergangsmodus kann es recht häufig zu Großwetterlagen kommen die ausdauernd sind, sowohl warme ( Goldener Oktober ) als auch kühle und kalte. Ähnliche Konstellationen gab es in den Oktober-Monaten der Jahre 2015, 2013, 2009, 2008, 2007, 2003, 2002, 1999, 1998, 1991, weiter bin ich noch nicht gekommen. Die Folgewinter fielen alle sehr unterschiedlich aus, einen kausalen Zusammenhang zwischen Großwetterlagen des Oktober und des Folgewinter kann ich bis dato nicht erkennen. Nur aufgrund der Tatsache, daß Hochdruckgebiete nördlich von Mitteleuropa Wintereinbrüche verursachen nun einen Zusammenhang zum Oktober zu ziehen halte ich für falsch, denn Wintereinbrüche mit Schnee und Kälte können nur aus Nord / Nordost kommen. West und Südwest fallen aufgrund der Milde aus und Nordwest kommt nur dann in Frage wenn die Wassertemps des Atlantik und der Nordsee entsprechend kalt sind.
Danke für die schnelle Antwort.
LöschenJa das scheint öfters so zu kommen im Oktober, man muss wohl noch den November beobachten.
Mir ist aber häufig aufgefallen dass auch Nordlagen (Troglagen) im Flachland nicht das Winterwetter brachten was man sich darunter vorstellt, mit strengen Frösten und einer dicken Schneedecke. Oft war es bei solchen Lagen nur ,,Winter light" mit abseits der Küsten leichten Dauerfrost und etwas Schnee. Zumindest für das Flachland.
LG Siegfried
Mal ehrlich : wie oft kommt es vor daß es in Mitteleuropa zunächst flächendeckende, ergiebige Schneefälle gibt die anschließend durch eine entsprechende Wetterlage aus Nord / Nordost konserviert wird? Genau, sehr selten! Zu nennen wären hier der berühmte Nachwinter im März 2006, der Winter 2009 / 2010 ( hier besonders Januar 2010 ) und der Dezember 2010. Regional noch der März 2013. Daran sieht man, wie selten solche Wetterlagen geworden sind, und sie werden noch seltener werden in den kommenden Jahrzehnten.
LöschenSolche die sich landesweit auswirken, ja stimmt. Umso wertvoller sind solche Phasen die in die Richtung gehen. Wäre zb beim Februar 2012 noch ein Osteuropatief im Spiel gewesen dann hätte es alt ausgesehen für Ost- und Mitteleuropa.
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