"Lang ist der Pfad und beschwerlich, der aus der Dunkelheit hinaus führt ans Licht"
Mit diesem wunderbaren Zitat, welches John Milton zugesprochen wird, soll das heurige Frühjahr charakterisiert werden, bzw. der Weg dorthin.
Zunächst aber eine kurze Verifikation meiner Prognose des vergangenen Winters. Dieser wurde der zweitmildeste Winter seit Beginn der kontinuierlichen Wetteraufzeichnungen, recht knapp hinter dem Spitzenreiter, dem Winter 2006 / 2007.
Im großen und ganzen kann die Prognose als erfolgreich bezeichnet werden. Die Druckabweichungen wurden fast perfekt dargestellt, hier die von mir vermuteten
(C)NOAA
und hier die tatsächlichen Druckabweichungen
(C)NOAA
Ein guter Erfolg wurde auch bei den Grundstrukturen des Winters wie bspw. Großwetterlagen, Zustand des Polarwirbel usw erzielt, folgendes wurde vermutet
.....gehe ich davon aus daß der Polarwirbel stark und ungestört seine "Arbeit" den gesamten Winter über verrichtet. Wenn überhaupt eine Störung des Polarwirbel zur Deatte stünde, was ich sehr anzweifle, dann könnte es evtl. zu einem Vortex Displacement ( eine "Versetzung" des stratosphärischen Polarwirbel ) statt einem Split wie bspw. im Januar 2004 kommen, dann - und nur dann - wäre denkbar daß es im Hochwinter 2020 einen kurzen kühlen oder kalten Abschnitt gibt bevor der Winter wieder in den milden bis sehr milden Modus zurückschaltet. Dies halte ich aber für sehr unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, daß es so gut wie gar keine kälteren Entwicklungen gibt.
.......Abschließend bleibt zu sagen daß Mitteleuropa einem Winter entgegen geht, der hauptsächlich von gemischten und zonalen Großwetterlagen dominiert sein wird, meridionale Lagen dahinter. Zu nennen wären u.a Südwestlage antizyklonal, BM, Nordwestlage zyklonal, Wz, Wa und evtl. kurzeitig WW. Bei meridionalen Wetterlagen könnte es zu HB, TrM, NEa, TrW kommen. Bedingt durch diese Lagen wird es auch kältere und kalte, winterliche Abschnitte geben, sie gehören dazu und kommen in jedem Winter vor, sei er auch noch so mild. Aber, sie werden nie von längerer Dauer sein, vielleicht am ehesten im Hochwinter ab der 2ten und 3ten Januar-Dekade und der 1ten Februar-Dekade. Dies ist klimatologisch gesehen die kälteste Zeit des Winters und dazu prädestiniert, mal einen längeren kalten Abschnitt zu liefern. Kältere Abschnitte dürften sich dann aus Trogentwicklungen, Rückseiten von durchziehenden Tiefdruckgebieten und kurzzeitigen Blockadelagen ergeben. Nord-und Nordostlagen dürften sich kaum durchsetzen, denn die starke Mäandrierung des Jetstream dürfte dies weitgehend unterbinden, da das Kaltluftpotential über Skandinavien und Nordostrussland so nicht angezapft werden kann.
Bezügl. des Polarwirbel fast zutreffend, ein "Vortex Displacement" fand allerdings nicht statt.
Bei den Großwetterlagen hatte ich richtig vermutet, jedoch nicht die Häufigkeit der zyklonalen Westlage, die sich als die hauptsächlich dominierende des vergangenen Winters zeigte. Mit einer derartigen Stärke hatte nicht gerechnet!
Kommen wir zum Frühjahr. Wie schon oft erwähnt, ist diese Jahreszeit aufgrund der großen Variabilität der Luftströmungen und Wassertemps sehr schwierig zu prognostizieren, fast schon eine undankbare Aufgabe. Die Grundstruktur der vergangenen Wochen bzw. Monate - hier mal exemplarisch der Februar
(C)NOAA
mit einer stark dominierenden Zonalität dürfte sich zunächst mal bis auf weiteres fortsetzen. Das bedeutet, daß Mitteleuropa weiterhin milde, wenn auch wechselhafte Zeiten bevorstehen, einhergehend mit einer verstärkten Niederschlagsneigung, was angesichts der sehr trockenen Phasen der letzten Jahre und der zu erwartenden trockenen Phasen in der nahen Zukunft aber als positiv anzusehen ist.
Denn besonders der Winter, aber auch das zeitige Frühjahr, sind aufgrund der geringeren Verdunstungsrate im Gegensatz zum Sommer sehr wichtig für den Wasserhaushalt des Ökosystems. Daher sollte man sich, auch wenn es schwerfällt, über weitere Niederschläge freuen. Daher das Zitat von John Milton, denn gemeinhin stellen sich viele Menschen das Frühjahr schon ab dem Meteorologischen Beginn als sonnig, trocken und warm vor. Bis es soweit ist, dürfte noch etwas Zeit vergehen.
Also, das gesamte Frühjahr wird mitnichten komplett so verlaufen wie oben beschrieben, daher werfen wir ein Blick auf die Anomalien der Wassertemps
(C)NOAA
Besonders auffällig ist hier ein großer Bereich mit negativen Abweichungen der Wassertemp der ein Gebiet unweit der Südspitze Grönlands bis zu den Britischen Inseln und der Biskaya umfasst. Vor der Ostküste der USA / Kanada bis in die Davis-Straße befindet sich warmes Wasser, rund um die Azoren befindet sich ebenso warmes Wasser, das Nordpolarmeer wird auch von eher warmen Wasser dominiert.
Schaut man sich dazu nun die Abweichungen der Lufttemp der vergangenen Wochen auf der NH an
(C)NOAA
so ist auch hier der kalte Bereich äquivalent zum oben genannten.
Folgende Schlüsse sind aus den Grafiken zu ziehen : Kalte Luft im Grönländischen Bereich trifft auf warmes Wasser vor den Neufundlandbänken und iniziiert Tiefdruck, zonal geprägtes Wetter ist die logische Konsequenz. Zünglein an der Waage für kommende Entwicklungen ist aber der o.g. Bereich mit kaltem Wasser, dadurch dürfte sich im weiteren Verlauf des Frühjahr eine Blockierungslage ergeben, ich erwarte starke Austrogungen bis in den mittleren Atlantik die u.a. Südwestlagen iniziieren.
Es läuft also wie schon oben erwähnt darauf hinaus daß der Meteorologische Frühjahrsbeginn durch starke Zonalität ( GWL Wz ) sehr wechselhaft und ungemütlich verlaufen dürfte bevor sich Nordhemisphärisch die ersten Umbauprozesse in Richtung Gemischte und Meridionale Großwetterlagen bemerkbar machen. Dies dürfte durch stärkere Mäandrierung des Jetstream bzw. der Rossby-Wellen hervorgerufen werden - und dadurch verstärkte Hochdruckbildung nördlich von ME mit entsprechenden GWL wie bspw. HNz oder NWa- wie man bereits hier gut sehen kann
(C)CALIFORNIA WEATHER SERVICE
Der Jetstream ist bereits dabei sich weiter südlich zu orientieren. Aktuell sind, wie bei starker Zonalität üblich, eher lange Wellen stationär, es ist aber damit zu rechnen daß sich dies auf eine höhere Wellenzahlen steigert und die Strömungen deutlich weniger Zonalität aufweisen.
Zonale Großwetterlagen bilden im Frühjahr oftmals den "Türöffner" für milde bis warme Gemischte und Meridionale Großwetterlagen, da sich dann die thermalen Gegensätze zwischen den Nördlichen und Südlichen Breiten verstärken.Nun dominieren zonale Wetterlagen schon recht lange das Wettergeschehen, Grund ist der äußerst starke Polarwirbel. Noch nicht einmal die Ostphase der QBO vermochte es, das Pendel in Richtung Gemischte / Meridionale Wetterlagen schwingen zu lassen :
(C)NASA
"Normalerweise" hätte die Ostphase der QBO schon längst für einen Großwetterlagenwechsel sorgen müssen. Dieser wird aber erst herbei geführt werden, wenn sich das sog. "Final Warming" des Polarwirbel einstellt, also eine langsame, aber kontinuierliche Erwärmung der Stratosphäre v.a. in den "oberen Stockwerken" des Polarwirbel. Letzlich bricht der Polarwirbel zusammen und die athmosphärischen Strömungen kehren sich auf Ostwindzirkulation um. Dieser Prozess dürfte sich heuer bis in den April ziehen.
Folge wären dann im weiteren Frühjahrsverlauf durch entsprechende Hochdruckdominanz in den Nördlichen Breiten zum einen die Bildung der Großwetterlagen BM, HNFa, SWa, HM, HB, NWa, desweiteren kann es im März oder in der 2ten Dekade des April um den 17.04 herum nochmals zu einem recht markanten Kaltlufteinbruch durch Großwetterlagen wie bspw. HFa oder NEz kommen. Das langjährige Mittel der Klimaperiode zeigt, wie schon öfter in den vergangenen Jahren erwähnt, in diesem Zeitraum eine Delle nach unten. Auch im Mai sind Kaltlufteinbrüche möglich und dürften aufgrund der Hochdruckneigung im Bereich Nordmeer / Skandinavien drecht sicher auftreten, haben dann aber nichts mit den sog. "Eisheiligen" zu tun. Diese "Singularität" war nie eine wirklich vorhandene, desweiteren werden Kaltlufteinbrüche im Mai immer schwächer - was aber nicht heißt, daß es dann und wann doch mal kälter als "erwartet" werden kann.
Die dann eher meridional ausgerichtete Achslage der Zirkulation begünstigt aber auch die Bildung von Troglagen wie bspw. Trog Westeuropa, Trog Mitteleuropa und Tiefdrucklagen wie Tief Mitteleuropa, Tief Britische Inseln ( besonders diese drei GWL-Typen können sich als sehr persistent erweisen, ein grundlegender Lagenwechsel würde dann nur sehr zäh vonstatten gehen ) außerdem kühlere zyklonale Lagen wie SEz. Mit diesen Konstellationen ist diesea Frühjahr aber nicht zu rechnen, zu stark dürfte sich der Hochdruck nördlich von ME erweisen.
Die Druckabweichungen könnten sich wie folgt darstellen :
(C)NOAA
Diese Druckabweichungen dürften für einen markanten Luftmassenwechsel im weiteren Frühjahrsverlauf verantwortlich sein, wahrscheinlich von mild-feucht zu warm-trocken.
Als Fazit lässt sich sagen daß die Dominanz Zonaler Großwetterlagen ihrem Ende entgegengeht und eine Umstellung auf mehr Gemischte Großwetterlagen gefolgt von Meridionalen Großwetterlagen bevorsteht. Zonale Großwetterlagen dürften zwar weiterhin auftreten, nehmen aber deutlich an Häufigkeit ab. Es ist mit einer Abweichung von +1,5° bis +3° zur gültigen Klimareferenzperiode 1961-1990 zu rechnen.
Quellen der Bilder :
http://squall.sfsu.edu/crws/archive/jet_nh_arch.html
http://es-ee.tor.ec.gc.ca/e/ozone/Curr_map.htm
Mit diesem wunderbaren Zitat, welches John Milton zugesprochen wird, soll das heurige Frühjahr charakterisiert werden, bzw. der Weg dorthin.
Zunächst aber eine kurze Verifikation meiner Prognose des vergangenen Winters. Dieser wurde der zweitmildeste Winter seit Beginn der kontinuierlichen Wetteraufzeichnungen, recht knapp hinter dem Spitzenreiter, dem Winter 2006 / 2007.
Im großen und ganzen kann die Prognose als erfolgreich bezeichnet werden. Die Druckabweichungen wurden fast perfekt dargestellt, hier die von mir vermuteten
(C)NOAA
und hier die tatsächlichen Druckabweichungen
(C)NOAA
Ein guter Erfolg wurde auch bei den Grundstrukturen des Winters wie bspw. Großwetterlagen, Zustand des Polarwirbel usw erzielt, folgendes wurde vermutet
.....gehe ich davon aus daß der Polarwirbel stark und ungestört seine "Arbeit" den gesamten Winter über verrichtet. Wenn überhaupt eine Störung des Polarwirbel zur Deatte stünde, was ich sehr anzweifle, dann könnte es evtl. zu einem Vortex Displacement ( eine "Versetzung" des stratosphärischen Polarwirbel ) statt einem Split wie bspw. im Januar 2004 kommen, dann - und nur dann - wäre denkbar daß es im Hochwinter 2020 einen kurzen kühlen oder kalten Abschnitt gibt bevor der Winter wieder in den milden bis sehr milden Modus zurückschaltet. Dies halte ich aber für sehr unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, daß es so gut wie gar keine kälteren Entwicklungen gibt.
.......Abschließend bleibt zu sagen daß Mitteleuropa einem Winter entgegen geht, der hauptsächlich von gemischten und zonalen Großwetterlagen dominiert sein wird, meridionale Lagen dahinter. Zu nennen wären u.a Südwestlage antizyklonal, BM, Nordwestlage zyklonal, Wz, Wa und evtl. kurzeitig WW. Bei meridionalen Wetterlagen könnte es zu HB, TrM, NEa, TrW kommen. Bedingt durch diese Lagen wird es auch kältere und kalte, winterliche Abschnitte geben, sie gehören dazu und kommen in jedem Winter vor, sei er auch noch so mild. Aber, sie werden nie von längerer Dauer sein, vielleicht am ehesten im Hochwinter ab der 2ten und 3ten Januar-Dekade und der 1ten Februar-Dekade. Dies ist klimatologisch gesehen die kälteste Zeit des Winters und dazu prädestiniert, mal einen längeren kalten Abschnitt zu liefern. Kältere Abschnitte dürften sich dann aus Trogentwicklungen, Rückseiten von durchziehenden Tiefdruckgebieten und kurzzeitigen Blockadelagen ergeben. Nord-und Nordostlagen dürften sich kaum durchsetzen, denn die starke Mäandrierung des Jetstream dürfte dies weitgehend unterbinden, da das Kaltluftpotential über Skandinavien und Nordostrussland so nicht angezapft werden kann.
Bezügl. des Polarwirbel fast zutreffend, ein "Vortex Displacement" fand allerdings nicht statt.
Bei den Großwetterlagen hatte ich richtig vermutet, jedoch nicht die Häufigkeit der zyklonalen Westlage, die sich als die hauptsächlich dominierende des vergangenen Winters zeigte. Mit einer derartigen Stärke hatte nicht gerechnet!
Kommen wir zum Frühjahr. Wie schon oft erwähnt, ist diese Jahreszeit aufgrund der großen Variabilität der Luftströmungen und Wassertemps sehr schwierig zu prognostizieren, fast schon eine undankbare Aufgabe. Die Grundstruktur der vergangenen Wochen bzw. Monate - hier mal exemplarisch der Februar
(C)NOAA
mit einer stark dominierenden Zonalität dürfte sich zunächst mal bis auf weiteres fortsetzen. Das bedeutet, daß Mitteleuropa weiterhin milde, wenn auch wechselhafte Zeiten bevorstehen, einhergehend mit einer verstärkten Niederschlagsneigung, was angesichts der sehr trockenen Phasen der letzten Jahre und der zu erwartenden trockenen Phasen in der nahen Zukunft aber als positiv anzusehen ist.
Denn besonders der Winter, aber auch das zeitige Frühjahr, sind aufgrund der geringeren Verdunstungsrate im Gegensatz zum Sommer sehr wichtig für den Wasserhaushalt des Ökosystems. Daher sollte man sich, auch wenn es schwerfällt, über weitere Niederschläge freuen. Daher das Zitat von John Milton, denn gemeinhin stellen sich viele Menschen das Frühjahr schon ab dem Meteorologischen Beginn als sonnig, trocken und warm vor. Bis es soweit ist, dürfte noch etwas Zeit vergehen.
Also, das gesamte Frühjahr wird mitnichten komplett so verlaufen wie oben beschrieben, daher werfen wir ein Blick auf die Anomalien der Wassertemps
(C)NOAA
Besonders auffällig ist hier ein großer Bereich mit negativen Abweichungen der Wassertemp der ein Gebiet unweit der Südspitze Grönlands bis zu den Britischen Inseln und der Biskaya umfasst. Vor der Ostküste der USA / Kanada bis in die Davis-Straße befindet sich warmes Wasser, rund um die Azoren befindet sich ebenso warmes Wasser, das Nordpolarmeer wird auch von eher warmen Wasser dominiert.
Schaut man sich dazu nun die Abweichungen der Lufttemp der vergangenen Wochen auf der NH an
(C)NOAA
so ist auch hier der kalte Bereich äquivalent zum oben genannten.
Folgende Schlüsse sind aus den Grafiken zu ziehen : Kalte Luft im Grönländischen Bereich trifft auf warmes Wasser vor den Neufundlandbänken und iniziiert Tiefdruck, zonal geprägtes Wetter ist die logische Konsequenz. Zünglein an der Waage für kommende Entwicklungen ist aber der o.g. Bereich mit kaltem Wasser, dadurch dürfte sich im weiteren Verlauf des Frühjahr eine Blockierungslage ergeben, ich erwarte starke Austrogungen bis in den mittleren Atlantik die u.a. Südwestlagen iniziieren.
Es läuft also wie schon oben erwähnt darauf hinaus daß der Meteorologische Frühjahrsbeginn durch starke Zonalität ( GWL Wz ) sehr wechselhaft und ungemütlich verlaufen dürfte bevor sich Nordhemisphärisch die ersten Umbauprozesse in Richtung Gemischte und Meridionale Großwetterlagen bemerkbar machen. Dies dürfte durch stärkere Mäandrierung des Jetstream bzw. der Rossby-Wellen hervorgerufen werden - und dadurch verstärkte Hochdruckbildung nördlich von ME mit entsprechenden GWL wie bspw. HNz oder NWa- wie man bereits hier gut sehen kann
Der Jetstream ist bereits dabei sich weiter südlich zu orientieren. Aktuell sind, wie bei starker Zonalität üblich, eher lange Wellen stationär, es ist aber damit zu rechnen daß sich dies auf eine höhere Wellenzahlen steigert und die Strömungen deutlich weniger Zonalität aufweisen.
Zonale Großwetterlagen bilden im Frühjahr oftmals den "Türöffner" für milde bis warme Gemischte und Meridionale Großwetterlagen, da sich dann die thermalen Gegensätze zwischen den Nördlichen und Südlichen Breiten verstärken.Nun dominieren zonale Wetterlagen schon recht lange das Wettergeschehen, Grund ist der äußerst starke Polarwirbel. Noch nicht einmal die Ostphase der QBO vermochte es, das Pendel in Richtung Gemischte / Meridionale Wetterlagen schwingen zu lassen :
(C)NASA
"Normalerweise" hätte die Ostphase der QBO schon längst für einen Großwetterlagenwechsel sorgen müssen. Dieser wird aber erst herbei geführt werden, wenn sich das sog. "Final Warming" des Polarwirbel einstellt, also eine langsame, aber kontinuierliche Erwärmung der Stratosphäre v.a. in den "oberen Stockwerken" des Polarwirbel. Letzlich bricht der Polarwirbel zusammen und die athmosphärischen Strömungen kehren sich auf Ostwindzirkulation um. Dieser Prozess dürfte sich heuer bis in den April ziehen.
Folge wären dann im weiteren Frühjahrsverlauf durch entsprechende Hochdruckdominanz in den Nördlichen Breiten zum einen die Bildung der Großwetterlagen BM, HNFa, SWa, HM, HB, NWa, desweiteren kann es im März oder in der 2ten Dekade des April um den 17.04 herum nochmals zu einem recht markanten Kaltlufteinbruch durch Großwetterlagen wie bspw. HFa oder NEz kommen. Das langjährige Mittel der Klimaperiode zeigt, wie schon öfter in den vergangenen Jahren erwähnt, in diesem Zeitraum eine Delle nach unten. Auch im Mai sind Kaltlufteinbrüche möglich und dürften aufgrund der Hochdruckneigung im Bereich Nordmeer / Skandinavien drecht sicher auftreten, haben dann aber nichts mit den sog. "Eisheiligen" zu tun. Diese "Singularität" war nie eine wirklich vorhandene, desweiteren werden Kaltlufteinbrüche im Mai immer schwächer - was aber nicht heißt, daß es dann und wann doch mal kälter als "erwartet" werden kann.
Die dann eher meridional ausgerichtete Achslage der Zirkulation begünstigt aber auch die Bildung von Troglagen wie bspw. Trog Westeuropa, Trog Mitteleuropa und Tiefdrucklagen wie Tief Mitteleuropa, Tief Britische Inseln ( besonders diese drei GWL-Typen können sich als sehr persistent erweisen, ein grundlegender Lagenwechsel würde dann nur sehr zäh vonstatten gehen ) außerdem kühlere zyklonale Lagen wie SEz. Mit diesen Konstellationen ist diesea Frühjahr aber nicht zu rechnen, zu stark dürfte sich der Hochdruck nördlich von ME erweisen.
Die Druckabweichungen könnten sich wie folgt darstellen :
(C)NOAA
Diese Druckabweichungen dürften für einen markanten Luftmassenwechsel im weiteren Frühjahrsverlauf verantwortlich sein, wahrscheinlich von mild-feucht zu warm-trocken.
Als Fazit lässt sich sagen daß die Dominanz Zonaler Großwetterlagen ihrem Ende entgegengeht und eine Umstellung auf mehr Gemischte Großwetterlagen gefolgt von Meridionalen Großwetterlagen bevorsteht. Zonale Großwetterlagen dürften zwar weiterhin auftreten, nehmen aber deutlich an Häufigkeit ab. Es ist mit einer Abweichung von +1,5° bis +3° zur gültigen Klimareferenzperiode 1961-1990 zu rechnen.
Quellen der Bilder :
http://squall.sfsu.edu/crws/archive/jet_nh_arch.html
http://es-ee.tor.ec.gc.ca/e/ozone/Curr_map.htm
https://acd-ext.gsfc.nasa.gov/Data_services/met/qbo/qbo.html
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